Sunday, October 19, 2025

Von der Unwissenheit zur Ego-Bindung: Da

Von der Unwissenheit zur Ego-Bindung: Das angeborene „Versessenheit" im Leben verstehen
 
In der Weisheitstradition des tibetischen Buddhismus hinterließ Meister Trichen Lodro eine tiefe Lehre: „Wo Unwissenheit ist, gibt es Ego-Bindung." Diese einfachen acht Wörter enthüllen die Wurzel aller Leidenschaften der fühlenden Wesen und bieten eine tiefe Perspektive, um das „Versessenheit" in uns selbst zu verstehen.
 
Jeder von uns kommt mit einem Instinkt in diese Welt, der keine Lehre braucht – wir glauben fest an die Existenz des „Ich" und trennen dieses „Ich" klar von der äußeren Welt. Dieser Instinkt ist das, was Meister Lodro „Ego-Bindung" nennt. Es ist kein Konzept, das Eltern bewusst lehren, keine Lektion, die Lehrer im Unterricht erklären, und keine Wahrnehmung, die durch Lebenserfahrungen aufgedrängt wird. Stattdessen ist es so natürlich wie atmen – es begleitet uns leise seit dem allerersten Anfang des Lebens.
 
Du hast wahrscheinlich schon Erfahrungen wie diese gemacht: Wenn dich jemand kritisiert, widersprichst du instinktiv; wenn ein geliebtes Objekt kaputtgeht, fühlst du dich geärgert; wenn Pläne gestört werden, gerätst du in Angst. Hinter all diesen Emotionen steckt der Schatten der „Ego-Bindung" – wir klammern uns an „meine Gefühle", „meine Besitzungen" und „meine Erwartungen". Sobald diese mit dem „Ich" verbundenen Dinge von unseren Erwartungen abweichen, folgt das Leiden. Dennoch fragt sich nur wenige von uns: Was ist die Grundlage dieser Bindung? Ist das „Ich", an das wir so fest klammern, unsere wahre Essenz oder nur eine illusorische Wahrnehmung?
 
Die Antwort liegt im Begriff „Unwissenheit". Hier bedeutet „Unwissenheit" nicht einfach „Wissensmangel", sondern die Verfinsterung der wahren Natur des Lebens – wir erkennen die inhärente Verbindung zwischen uns selbst und der Welt nicht, glauben fälschlicherweise, dass das „Ich" eine unabhängige, bleibende und unteilbare Entität ist. Diese Missverständnis nährt dann eine starke Bindung an das „Ich". Es ist, wie eine Person, die in dichter Nebel verirrt ist: Sie kann den Weg davor nicht sehen, klammert sich also fest an das Gras und die Bäume um sich herum als Stütze – ohne zu merken, dass diese Stützen selbst überhaupt nicht stabil sind.
 
Aus buddhistischer Sicht besitzt jedes Wesen von Natur aus den „Tathāgatagarbha" – eine reine, leuchtende und vollkommene Essenz, wie die Sonne hinter dunklen Wolken. Sie verschwindet niemals; sie ist nur von den „Wolken der Unwissenheit" verdeckt. Wenn Unwissenheit entsteht, entfernen wir uns von diesem Licht und geraten in die Ego-Bindung. Diese Bindung wiederum umschlingt den Geist wie eine Rebe, schafft Leidenschaften wie Gier, Wut und Täuschung und fängt uns in einen Zyklus aus Freude, Wut, Trauer und Genuss ein.
 
Wir brauchen nicht hastig die „Ego-Bindung" zu leugnen – sie ist ja Teil des normalen Lebens jedes Menschen. Aber das Verständnis der Logik „Unwissenheit zeugt Ego-Bindung" lässt uns zumindest bewusster bleiben, wenn Leidenschaften auftreten: Wenn wir wegen des „Ich" leiden, können wir uns fragen: Ist diese Bindung wirklich nötig? Lohnt sich all die Angst für das „Ich", an das wir so fest klammern?
 
Meister Trichen Lodros Lehre sollte uns niemals dazu bringen, die „Bindung" zu kritisieren, sondern ein Licht anzünden: Nur wenn wir die Wurzel des Leidens sehen, können wir den Weg zur Befreiung finden. Wenn wir anfangen, die Existenz der „Unwissenheit" zu erkennen, und versuchen, uns nicht übermäßig an das „Ich" zu klammern, können wir den Nebel allmählich verjagen und uns der leuchtenden und freien Natur des Lebens nähern.

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